Das Kirchenjahr
Stets hält es, was es uns versprochen
und wechselt öfters sein Gewand,
es gliedert Zeiten, ordnet Wochen
und nimmt uns freundlich an die Hand.
Das Kirchenjahr, ein Kreis aus Tagen,
begleitet uns durchs ganze Jahr,
ist wie ein Buch, das aufgeschlagen,
uns zeigen will, was einmal war.
Es öffnet uns die schönsten Feste,
es zeigt uns Jesu Lebensgang,
es führt uns als willkommne Gäste
an Gottes Gnadenweg entlang.
Hat immer mit Advent begonnen,
dann Christgeburt zur Weihnachtszeit.
Das Fest, von Lichterglanz umsponnen,
gibt uns im Winter sein Geleit.
Passion und Ostern, Frühlingswochen
der Auferstandene erscheint.
Nun Siegesfreude, ungebrochen,
Und dann der Geist, der uns vereint.
Septemberende, Engel ringen,
für uns mit jeder bösen Macht,
dann wird an mutiges Gelingen,
an Luthers Neuerung gedacht.
November, Feier für die Toten,
die in dem Herrn entschlafen sind.
Mit Niklaus bald die frohen Boten
zur Ankunft für das Jesuskind.
So können wir an vieles denken,
so wird uns Ewiges zuteil.
Das Kirchenjahr will uns beschenken
mit Gottes Segen, Schutz und Heil.
Wolfram Böhme
Geführt werden
Führt uns Gott seit Kindertagen
ist er unsrem Leben nah,
doch wir können oft nicht sagen,
was durch seine Hand geschah,
Denn geheimnisvoll verborgen
greift er in das Schicksal ein,
will uns leiten und versorgen,
lässt die Seinen nicht allein.
Wirkt die Führung oft verschlungen,
ohne Ordnung, ohne Sinn,
ist dann Leben doch gelungen
mit bereicherndem Gewinn.
Gott schreibt immer nur gerade,
sind auch Zeilen schräg und krumm. .
Schließlich sehn wir seine Gnade,
Trotz und Klage werden stumm.
Schauen wir doch erst am Ende,
wie behutsam Gott uns führt,
haben wir die Vaterhände
oft auch hart und streng gespürt.
Nur als Unglück muss erscheinen,
was doch Schutz und Umsicht war,
denn der Herr bewahrt die Seinen,
oftmals wirr, doch wunderbar.
Gott schöpft immer aus dem Vollen,
wirkt auf jeglichem Gebiet.
Drum nicht alles fassen wollen,
was uns rätselhaft geschieht.
Mit Geduld nur ihm vertrauen,
wird auch Rettung kaum gespürt.
Oft ist erst am Schluss zu schauen,
wie barmherzig Gott uns führt.
Wolfram Böhme
Jesus, unser Erlöser
Jesus will zum Vater führen
Darum kommt zu ihm, dem Guten,
aus dem Tal der Welt heraus,
der euch allen helfen kann,
und er öffnet uns die Türen
denn durch seiner Liebe Gluten
bei dem Gang ins Vaterhaus.
fängt für euch die Rettung an.
Dass wir wieder Hoffnung hätten
Bleibt beim Kreuz nicht traurig stehen,
auf das Ziel der Ewigkeit,
zögert nicht in eurem Lauf,
kann allein uns Jesus retten,
denn ihr sollt mit Jesus gehen
und er gibt uns gern Geleit.
bis zur Herrlichkeit hinauf.
Wird zur Hilfe für die Kranken,
Arzt und Hirte, Freund, Begleiter
öffnet eine weite Sicht,
wird für euch der Gottessohn,
gibt uns mutige Gedanken,
denn er führt euch wirklich weiter,
Brudersinn und Zuversicht.
und so vielen half er schon.
Jesus ward für uns geboren,
Er will suchen, er will dienen,
unser Bruder hier zu sein.
weil er Gottes Kraft erhält.
Keiner geht bei ihm verloren,
Nur in ihm ist Heil erschienen
keinen lässt er je allein.
für die ganze Menschenwelt.
Wolfram Böhme
Sonne und Segen
Sonne, Wolken, Himmelsblau,
Wind in Wipfeln, über Wiesen.
Teiche, Wehre, Wasserstau,
Flüsse, die in Bogen fließen.
Regenfall, verhangnes Licht,
Stürme, die nach Wäldern greifen.
Abends wieder weite Sicht,
Horizont – ein gelber Streifen.
Wechselnd zwischen Frost und Glut,
zwischen Dämmerung und Helle.
Bühne, welche niemals ruht,
unerschöpflich reiche Quelle.
Augen nehmen alles auf,
was sie hier an Schönheit sehen,
folgen jedem Tageslauf,
jedem irdischen Geschehen.
Von der Sonne, von der Nacht
kommt die Kraft zum Weiterleben.
Innen wird ein Licht entfacht,
dass wir unsre Lider heben.
Denn beim Anblick dieser Welt
strahlt uns Zuversicht entgegen.
Jedes Blatt, das sprießt und fällt,
kündet uns von Sinn und Segen.
Kummer engt das Leben ein.
Sonne will ihn überwinden.
Jeder neue Morgenschein
lässt uns wieder Hoffnung finden.
Wolfram Böhme
Ausbreitung
des Evangeliums
Apostel fuhren, ausgesandt,
Es scheint, ein Wunder ist geschehn.
auf Schiffen hin und her
Die Grabestüre sprang.
zum Predigen in fernes Land.
Von Jüngern wurde er gesehn
Das Wort kam übers Meer.
noch vierzig Tage lang.
Am Hafensteg, am Ankerplatz
Dann habe Gott ihn jäh entrückt
erklang ein neuer Ton.
hoch über Mond und Stern
Da hörte man den ersten Satz
Apostel preisen ihn beglückt
von Jesus, Gottes Sohn.
und werben für den Herrn.
Wer hungrig in der Schänke saß,
Man sagt, es werd in unsrer Welt
fand für Geschichten Zeit,
sein Gottesreich erbaut,
und mancher, der zu Mittag aß,
dass jeder, der sich zu ihm hält,
erfuhr die Neuigkeit.
die neue Erde schaut.
Ein Jude sagte auf dem Boot,
In fernen Häfen manchen Lands
- das ist bemerkenswert -
bei weitem Schiffsverkehr
es wäre einer aus dem Tod
erstrahlt nun Jesu Siegesglanz.
durch Gott zurückgekehrt.
Sein Wort kam übers Meer.
Wolfram Böhme
Ein neuer Tag
Ein neuer Tag hat angefangen
Und würde ich vor Eifer sprühen
mit frischer Luft und Sonnenschein, und hätte ich den klarsten Geist,
denn Freude soll ich heut empfangen, ich würde mich umsonst bemühen,
mit andren flink und tüchtig sein. Wenn Gott mir nicht die Wege weist.
Ich habe Kraft und guten Willen, Er gibt zum Wollen das Gelingen,
drum wird es mir auch heute leicht, lässt meine Müh erfolgreich sein.
all meine Pflichten zu erfüllen, Mit ihm kann ich mein Werk vollbringen,
damit der Tag nicht leer entweicht. er setzt sich für mein Wirken ein.
Ein jeder Tag ist eine Gabe, Drum will ich mich mit Gott verbinden,
ich werde täglich neu beschenkt, auch jeden jungen Tag erneut,
dass ich Erfolg und Nutzen habe, so werd ich gute Wege finden
mein Kopf an weitre Pläne denkt. Und alles, was mein Herz erfreut.
Ein neuer Tag mit Gott begonnen,
so kommt sein Segen auch hinzu,
drum hab ich seinen Schutz gewonnen
bei allem, was ich heute tu.
Wolfram Böhme