Schneesturmnacht
von
Olaf Uhlmann
Heut will ich dir mal erzählen eine Geschicht
die für mich mehr ist als nur ein schönes Gedicht.
Es war im Winter, und da wächst kein Klee,
sondern damals lag da noch ganz viel Schnee.
Es sollt ein schöner Abend mal sein,
drum lud ich drei hübsche Damen dazu ein,
mitzufahren in meinen Trabant den blauen
um dann zu feiern bis fast zum Morgengrauen.
Die drei Girls Sandra,Anke und Alexandra hießen,
und wir wollten alle eine schöne Disconight geniesen.
Tobias und Roxy auch noch von der Partie wahren,
doch die beiden sind mit eigenen Auto gefahren.
Die Diskothek war die Kulturhalle wie schon so oft zuvor,
denn da gab´s coole Musik für´s Ohr.
Man konnte dort auch was essen und trinken,
ohne bei den Preisen zu Boden zu sinken.
Es war eine kalte Februarnacht
wo wir uns auf dem Weg gemacht.
Olbernhau so hieß unser Ziel
und wir sahn, das auf dem Weg dahin etwas Schnee viel.
Doch etwas weiße Pracht das ist doch im Winter normal.
Drum fanden wir das auch nicht weiter fatal.
Er rieselte leicht und ganz sacht
deshalb gaben wir auch nicht weiter drauf acht.
Als es endlich warm in meinen Trabantomobil
wahren wir auch schon am Ziel.
In der Disco drinnen
so kann ich mich entsinnen,
wahren schon viele Leute
was uns sehr erfreute.
Nun suchten wir uns einen Platz
und machten einen kleinen Schwatz.
Dazu wir alkoholfrei tranken,
um nicht dann nach Haus zu wanken.
Der DJ legte gute Platten auf.
So nahm der Abend seinen Lauf.
Und auch ich so manchmal mein Tanzbein schwang,
aber immer nur wenn aus den Boxen Techno erklang.
In so einer fröhlichen Runde
verflog schnell die eine und andere Stunde.
Nun war es spät- der Abend war gelungen -
und so haben wir uns dazu durch gerungen,
zu verlassen die Halle,
denn wir wahren auch fix und alle.
Wir zogen unsere Jacken an die dicken,
um sogleich das Draußen zu erblicken.
Doch was wir da sahen uns erschrak
den nun viel mehr Schnee überall lag.
Es schneite wie wild dazu kam noch der Wind,
nun aber ab ins Auto geschwind.
Doch dies mussten wir erstmal abkehren
da half auch kein beschweren.
Nun noch zu Tobias und Roxy tschüßi winke winke und gut by,
denen war das Wetter jetzt auch nicht mehr einerlei.
Sie hofften auch gut nach hause zu kommen.
Das war dann auch das letzte was wir von ihnen vernommen.
Jetzt schnell eingestiegen, Benzinhahn auf
und angelassen mit gezogenen Schock.
Uns war kalt doch wir hatten nunmal keinen Grog.
Nun wahren auch noch beschlagen die Scheiben,
was „lustig“ war bei diesen Schneetreiben.
Doch ein Lappen war schnell zur Hand,
so hatte ich freie Sicht in meinen Trabant.
Ich stellte jetzt auch mein cooles Radio ein
und schob eine Kassette rein.
Mit Musik die uns gefiel,
kam auch voran unser Automobil
bis kurz nach Ortsausgang Olbernhau
wo mir dann wurde ganz mau.
Die Straße war fast nicht mehr sichtbar durch den weißen Mist,
ein Glück das Tobias vor mir gefahren ist.
So konnte ich mich an seine Spuren orientieren
und die drei Damen mit ach und Krach
noch ein paar hundert Meter weiter chauffieren.
Doch dann war erstmal Schluss
und ich sagte das die Pappe jetzt geschoben werden muss.
Also schoben mich mit viel Geschnauf
die drei den kleinen Berg hinauf.
Ich war froh wo sie´s dann geschafft
ihr Einsatz, der war fabelhaft.
Doch das war nichts zu dem was gleich kommen sollte.
Dem Berg der „neuen Schänke“ galt es jetzt zu besiegen-
bis zu 10% Steigung -
ich wünschte ich könnte fliegen.
Es war eine Qual -
so ein Berg
zu so einer Zeit
mit so viel Schnee-
das war einfach abnormal.
Doch irgendwie schafften die Mädels das was ich nie gedacht
und haben mich fast den ganzen Berg hinauf gebracht.
Dreiviertel des Bergs wahren nun geschafft- juchhey
Da schoss mir in den Kopf eine „gute“ Idee:
Ich könnt doch im Haus meiner Oma schlafen ein,
und für die drei würde bestimmt auch noch ein Bett frei sein.
Wir könnten es ja dann morgen noch mal probieren
und bräuchten jetzt hier nicht zu erfrieren.
Und noch ehe ich den Gedanken richtig zu Ende gedacht
hatte ich mich auch schon aufgemacht um zukehren
um wieder Richtung O-hau zu fahrn
den dort ja meine Großeltern warn.
Anke,Sandra und Alex wollten ihren Augen nicht trauen
als sie sahen das das Auto,welches sie erst mit unsäglicher Müh
den Berg hin aufgebracht,
sich wieder auf dem Rückweg macht.
Sie standen weiter unten am Berg wie verwurzelt da
und wussten nicht wie ihnen geschah
und hofften das sie nur ein schlechter Traum -
doch nein – es war real - sie glaubten es kaum.
Als ich nun bei ihnen und meine Idee bericht
wahren die drei ganz und gar nicht davon erpicht.
Sie schrien mich an:
Los fahr in Richtung Ansprung dawei dawei,
sonst gibt es heute noch eine Keilerei.
Und da mir inzwischen auch klar
das das kein so guter Einfall war,
fuhr ich wieder hoch den Berg
wobei auch hier ein Vermerk:
Die Mädels schoben mich nun zum zweiten Mal.
Es war für sie eine Höllenqual.
Es durfte ja leider keine von ihnen ans Steuer
sonst hätte es werden können für mich teuer.
Denn ich von uns vieren der einzige war
der da hatte ein Führerscheinexemplar.
Nun als wir fast den Berg hinauf
ging auf einmal die Türe auf.
Sandra draußen stand und sagte:
„Bitte gib mir deine Mütze von deinen Kopfe,
denn es ist bitterkalt an meinen Schopfe“.
Ich war wütend und gab als Antwort ihr zurück:
Mir ist auch kalt wie verrückt
seitdem du hast die Türe aufgedrückt.
Mach sie jetzt zu und schieb dich warm
und mach hier nicht so einen Alarm.
Ich habe ihr dann dennoch meine Mütze gegeben
sie sollte es ja halbwegs gesund überleben.
Da wir es dennoch irgendwann geschafft
den Berge zu erklimmen,
hatten wir alle guten Mut
gelegt hatte sich auch unsre Wut
und wir dachten jetzt wird alles gut.
Es ging nur noch eben voran
doch wir hatten nicht damit gerechnet
was so ein Sturm alles anrichten kann.
Zirka 15cm stapelten sich die weißen Flocken auf der Strass
da war endgültig voll das Maß.
Und es schneite weiter als wäre das nicht schon genug
wir fragten uns:
Wo bleibt eigentlich der Schneeflug?
Doch Samstagnacht und bei diesen Wetter
hatten die gar keine Lust.
Was bei uns erzeugte noch mehr Frust.
So kämpfte sich Schorsch ,so hieß mein Trabant,
weiter durch das Winterwunderland.
Auf dem Abschnitt den wir nun Befuhren
sahn wir nun nicht mehr Tobias Spuren.
Die zwei lagen bestimmt schon daheim im Bett
oder machten sich´s noch etwas nett.
Wir boxten uns weiter Meter um Meter
heut hatten wir den „schwarzen Peter“.
Es war dunkel ,die Flocken tanzten ganz wild
so sahn wir von der Straße nur ein undeutliches Bild.
Als wir uns eine Weile vorwärts bewegt
sich uns ein neues Hindernis in den Weg gelegt.
Doch da dies für uns noch unsichtbar
fuhren wir mit ganzer Kraft mitten durch die
Schneesturmnacht.
Doch auf einmal gabs ein Ruck
und ein Geräusch ein dumpfes
alles was wir sahen war nur noch Schnee,
wir stammelten nur noch: o-weh o-weh.
Es dauerte bis wir festgestellt
wo ich mein Trabi hingestellt.
In einer Schneewehe gefangen wir wahren
dazu kam das ich weder vorwärts noch rückwärts konnte fahren.
Denn mein Schorsch hatte aufgegeben denn Geist
wahrscheinlich war alles in ihm total vereist.
Und da ich in Technik nicht bin ein Fuchs,
tat er auch weiterhin keinen Mux.
Am Waldesrand die Wehe auf der Straße war entstanden,
eben grad dort wo wir uns jetzt befanden.
Denn dort konnten sich des Orkans Urkräfte
mit aller Macht entfalten
ohne das ihn hätte der Wald aufgehalten.
Da standen wir, uns war Angst und Bang,
denn draußen war Weltuntergang.
Hier war das totale nirgendwo
ich kam mir vor wie´n Eskimo.
Das dumme war auch
Computer, Internet und Handy
waren damals noch Dinge von einer anderen Welt,
so waren wir völlig auf uns alleine gestellt.
Einige Zeit nun schon vergangen
seitdem wir hier fest gegangen.
Und uns war kalt
da kann es schon mal passieren
das man mal muss urinieren.
Was hier war auch der Fall
denn Ankes Blase war gefüllt ganz drall.
Doch tat immer noch da draußen
dieser schlimme Schneesturm brausen.
Doch Ankes Drang war stark
den die Blase drückte gar zu arg.
Ja so musste sie bei Kälte und Windstärke zehn
mal hinter die Schneewehe pullern gehen.
Naja ich hoffe sie hat darauf geacht
und sich nicht selber nass gemacht.
Aber das Anke draußen
das war für uns ein Glück
denn sie hatte jemand gesehen
der da hat die Lichthupe gedrückt.
Wir wahren verwundert
da wir dachten, hier sind wir ganz allein
machten uns aber dann auf zu diesen Lichterschein.
Es war eine freundliche Dame
die ebenfalls fest steckte
und uns die Hand entgegenstreckte.
Wir durften bei ihr ins warme Auto rein,
denn ihres sprang noch an,
und das war super fein.
So kam wieder Gefühl in Füße und Hände
doch die Nacht war leider noch nicht zu Ende.
Wir dankten unsren Erretter
und schimpften jetzt gemeinsam über dieses Mistwetter.
Die Wärme tat uns allen gut
und machte besonders Anke und Sandra wieder neuen Mut.
Denn die beiden schmiedeten einen wahnwitzigen Plan.
Sie wollten Hilfe holen und nach hause gehen
ich hoffte das die beiden das unbeschadet überstehn.
Denn zwischen uns und Ansprung
lagen zwei Kilometer freies Feld
und der Schneesturm hatte sich noch lange nicht abgestellt.
Doch für Anke und Sandra gab es kein zurück
so stiefelten sie los.
Wir wünschten ihnen noch viel Glück.
Nun begann das lange warten für Alexandra und für mich,
denn wir erwarteten Hilfe flehentlich.
So vergingen noch einmal 1 ½ Stunden
bis ich einen Lichtschein in der Nacht gefunden.
Doch zu dem Zeitpunkt glaubte ich schon das sei eine Halluzination.
Doch das Licht blieb da und kam näher sogar
und ich mit Freuden stammelte hervor:
Das ist doch ein Traktor.
Es war geil ich glaubte es kaum
es war wie ein schöner Traum.
Denn als er bis zu uns gekommen,
hies ich den Fahrer mit zitternder Stimme willkommen.
Ich erkannte ihn sofort.
Es war der Vater von Anke, Jochen ,
sie hatte es geschafft und Hilfe geholt,
wie sie es versprochen.
Wir haben dann zusammen das Abschleppseil an Trabi angehangen
nur hatte „Schorsch“ sich versteckt
und sich von oben bis unten mit Schnee zugedeckt.
Nun stiegen Alexandra und ich wieder in meiner Pappe ein,
die Kälte fuhr uns durch Mark und Bein.
Dann hat er uns heim geschleppt
ich war mehr denn je gehandycapt.
Vor Müdigkeit und Kälte
konnte ich meine Bewegungen kaum koordinieren
aber ich habe es geschafft noch bis nach Haus zu funktionieren.
Ich dankte ihm sehr als wir wahren angekommen,
und schwankte dann ganz benommen durch die Tür zu meinen Zimmer.
So eine Nacht erleben wollt ich nimmer.
Dann schlief ich auch ganz schnelle ein
und träumte von Sandstrand und Sonnenschein.
Eine Weile später trafen wir uns alle wieder ,
erholt hatten sich bei jedem die Glieder.
Auch Schorsch fuhr mich wieder in der Gegend herum
und das meist mit viel Gestank und viel Gebrumm.
Und Anke
diese kleine Geschichte soll mein Geschenk an dir sein.
Ich hoffe sie gefällt dir mehr, als Kuchen und Wein.
Ich habe sie für dich aus dem Gedächtnis heraus geschrieben,
vielleicht ist manches übertrieben
oder es schlichen sich Fehler hinein,
vergib mir ,denn die sollten nicht sein.
Aber vielleicht hat sie dir ja gefallen
dann zeig sie bitte allen.
Und wenn es mal wieder stürmt, schneit und kracht
denk auch mal an die
Schneesturmnacht.